#87 Vertrieb in unsicheren Zeiten - Mehr Umsatz trotz zögerlicher Kunden
Shownotes
🚀 Hauptthemen der Folge
Vertrieb in unsicheren Zeiten – Mehr Umsatz trotz zögerlicher Kunden:
- Gründe für sinkende Investitionsbereitschaft: Warum Unternehmen derzeit zögerlich investieren – von steigenden Kosten über Inflation bis hin zu Lieferkettenproblemen.
- Auswirkungen auf den Vertrieb: Wie längere Entscheidungsprozesse und vermehrte Preisverhandlungen die Vertriebspraxis verändern.
- Lösungsansätze für Vertriebler: Flexible Angebotsgestaltung, Garantien und Kostentransparenz als Mittel, um Kunden zu überzeugen und Verträge auch in Krisenzeiten abzuschließen.
- Praxis-Tipps für erfolgreiche Kundenbindung: Kürzere Laufzeiten, Testangebote und starke Kundenbeziehungen als Schlüssel zu langfristigem Erfolg.
📌 Warum solltest du reinhören?
- Erfahre, wie du Kunden auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von deinem Angebot überzeugen kannst.
- Entdecke praktische Strategien zur Anpassung deiner Vertriebsstrategie an die aktuelle Lage und steigere deine Abschlussquote.
- Lerne, wie du Vertrauen aufbaust, zögerliche Kunden abholst und durch flexible Angebote langfristige Beziehungen pflegst.
💡 Für wen ist diese Folge besonders interessant?
- Für Vertriebler:innen, die sich auf die veränderten Bedürfnisse und Herausforderungen ihrer Kunden einstellen wollen.
- Für alle, die in der aktuellen Wirtschaftslage ihre Verkaufsmethoden anpassen und Kunden auch in Krisenzeiten erfolgreich abschließen möchten.
- Für Unternehmer:innen, die mehr Transparenz und Vertrauen in ihre Angebote einbauen wollen, um zögerliche Kunden zu gewinnen.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Heute sprechen wir über ein Thema, das zurzeit eigentlich jeden Vertriebler beschäftigt,
00:00:04: und zwar die aktuelle wirtschaftliche Herausforderung und wie sich diese auf unsere Arbeit im Vertrieb
00:00:09: auswirkt.
00:00:10: In den letzten Jahren ist einfach die Investitionsbereitschaft gesunken, Entscheidungen werden langsamer
00:00:15: getroffen und es wird um wirklich jeden letzten Euro verhandelt.
00:00:18: Und deswegen ist diese heutige Folge da, denn heute analysiere ich die Gründe für diese
00:00:23: Entwicklung, erkläre, wie nahezu alle Branchen davon betroffen sind und das Wichtigste gebe
00:00:29: praktische Tipps, wie wir als Vertriebler darauf reagieren können.
00:00:33: Deswegen bleibt dran, es wird praxisnah und hilfreich, ich wünsche ganz viel Spaß und
00:00:37: let's go!
00:00:38: Ich wünsche allen meinen Vertriebsverliebten da draußen einen wunderschönen Wochenstart.
00:00:53: Mein Name ist Helena Schäfer und ich lebe und atme Vertrieb.
00:00:57: Und hier in meinem Podcast dreht sich alles rund um die Themen Vertrieb, praktische Verkaufstipps
00:01:01: und wie du das richtige Verkäufer-Mindset entwickelst.
00:01:04: Und was meinen Podcast dabei besonders macht, ist der Praxisbezug.
00:01:08: Alle meine Tipps und Methoden habe ich zuvor nämlich selber getestet und erfolgreich angewendet.
00:01:12: Ich bin selber noch aktive Vertrieblerin und kämpfe genau wie du da draußen Woche um
00:01:16: Woche um positive Verkaufsergebnisse.
00:01:19: Das heißt, du kannst dir also sicher sein, dass diese Ratschläge nicht einfach nur blanker
00:01:23: Theorie entsprechen, sondern in der Praxis wirklich funktionieren und sofort umsetzbar
00:01:28: sind.
00:01:29: Und damit herzlich willkommen zu der heutigen Folge "Vertrieb in unsicheren Zeiten mehr
00:01:33: Umsatz trotz zögerlicher Kunden".
00:01:36: Und heute freue ich mich sehr, dass du dabei bist, denn ich glaube, dass dieses Thema tatsächlich
00:01:41: eigentlich nahezu jeden Vertriebler da draußen betrifft.
00:01:44: Wir sind einfach aktuell in einer wirtschaftlichen Unsicherheit.
00:01:49: Ich rede nicht so gerne von Krisen oder von irgendwie keine Ahnung, einer wirtschaftlichen
00:01:55: Depression oder so, weil ich finde, dass das schon ziemlich negativ geladen ist.
00:02:01: Ja, ich muss ehrlich sagen, natürlich hat Corona was damit zu tun.
00:02:05: Natürlich haben die ganzen Kriegsgeschehen was damit zu tun.
00:02:08: Ja, es ist alles irgendwie aufeinandergeprasselt.
00:02:10: Aber am Ende des Tages können wir nichts an der wirtschaftlichen Situation ändern.
00:02:15: Und genau deswegen ist die heutige Folge da, weil mir es ist ja selber so.
00:02:20: Ich bin ja, wie ich es gerade im Intro gesagt habe, selber noch aktive Vertrieblerin und
00:02:24: ich merke einfach einen extremen Unterschied, wenn ich das mal vergleiche vor fünf Jahren,
00:02:30: ja, wie da die Leute Entscheidungen getroffen haben, welche Summen über den Tisch gelaufen
00:02:34: sind.
00:02:35: Und es ist einfach vor allem in diesem Jahr, finde ich es echt extrem, sehr, sehr, sehr
00:02:40: zäh geworden.
00:02:41: Und das habe ich nicht nur in meiner Branche.
00:02:44: Ich bin ja in der Medienbranche tätig.
00:02:45: Also ich verkaufe Werbekampagnen, Anzeigen, zum Beispiel in Tageszeitungen und so weiter.
00:02:51: Kommen wir gleich auch nochmal zu den Praxisbeispielen.
00:02:54: Sondern ich merke das halt auch über jegliche Branchen hinweg.
00:02:58: Ich sehe ja eure Nachrichten, ich führe Gespräche mit anderen Vertrieblern, Vertrieblerinnen
00:03:03: aus jeglicher Branche, in jeglicher Situation.
00:03:05: Und das ist eigentlich in neun von zehn Fällen immer dieselbe Aussage.
00:03:10: Naja, läuft gerade nicht so die Entscheidungen lassen auf sich warten, die Budgets wurden
00:03:16: gekürzt etc.
00:03:17: Und deswegen dachte ich mir, nehme ich einfach mal eine ganze Folge zu auf, weil klar, wir
00:03:24: können, also wir haben zwei Möglichkeiten.
00:03:26: Entweder tatenlos rum sitzen, Däumchen drehen und uns so ein bisschen in die Opferrolle
00:03:30: schlüpfen, so ja, das war halt einfach ein Kackjahr, keine Ahnung, da konnte ich jetzt
00:03:35: nichts dran ändern.
00:03:36: Wir Kunden haben einfach nicht sich entschieden, bla bla bla.
00:03:40: Oder wir können die Gegebenheiten nutzen, so wie sie sind und einfach das Beste daraus
00:03:44: machen.
00:03:45: Und ich würde mich persönlich immer für Zweiteres entscheiden, weil ich es einfach nur hasse,
00:03:49: so mich machtlos und unmächtig zu fühlen.
00:03:51: Ich mag es einfach voranzugehen, ich mag es, Lösungsorientiert zu denken.
00:03:55: Und es gibt auch in solchen Lagen wie jetzt gerade, sich Möglichkeiten und Lösungen
00:04:01: und genau das schauen wir uns heute an.
00:04:03: Und diese Folge ist vor allem auch dafür da, auch so ein bisschen ein Kundenverständnis
00:04:07: zu entwickeln, weil das ist natürlich schnell geschehen, sich mal darüber aufzuregen.
00:04:11: Der hat wieder gekürzt und die hat nicht zugesagt und die hat abgelehnt.
00:04:16: Und dann ist man natürlich sauer und ein bisschen emotional geladen.
00:04:19: Ist ja auch normal.
00:04:20: Vertrieb ist ein emotionaler Job, ja.
00:04:22: Aber wenn man mal so die Plätze wechselt und sich mal in die Kundenperspektive reinversetzt,
00:04:29: dann kann man auch die ein oder andere herangehensweise verstehen in der heutigen Zeit.
00:04:34: Und deswegen ist es mir auch so wichtig, dass wir uns auch die Gründe anschauen, warum
00:04:39: denn überhaupt sinkende Investitionsbereitschaft vorliegt oder allgemein eine Zögerlichkeit
00:04:45: in der Entscheidungsfreudigkeit.
00:04:47: Woher das kommt, weil ich finde das immer ganz, ganz wichtig, einfach im Umgang mit
00:04:54: Menschen, mit Kunden einfach mal zu verstehen, hey, was bewegt dich gerade, was beschäftigt
00:04:59: dich?
00:05:00: Und da gibt es im Grunde genommen, egal in welcher Branche du tätig bist, ob B2B oder
00:05:05: B2C, drei Kernfaktoren, die unglaublich entscheidend sind, um ein Verständnis für
00:05:12: diese Situation zu entwickeln.
00:05:14: Ja, der erste Punkt.
00:05:16: Jede, nahezu jeder da draußen, ob jetzt im Privathaushalt oder auch Unternehmen, haben
00:05:21: mit steigenden Kosten zu kämpfen.
00:05:24: Und vor allem Unternehmen sehen sich mit hohen Produktions- und Energiekosten konfrontiert.
00:05:29: Und diese Mehrkosten müssen ja erstmal wieder verdient werden.
00:05:34: Das heißt also, diese Mehrkosten schlagen sich oft auf die Preisenieder und zwingen
00:05:38: Firmen dazu, ihre Investitionen zu überdenken.
00:05:41: Weil am Ende, wenn du steigende Kosten hast, dann hast ja nur zwei Möglichkeiten, entweder
00:05:45: Preise erhöhen oder Kosten senken.
00:05:47: Und dann werden halt einfach mal auf einen Schlag, sag ich mal, Mitarbeiter entlassen.
00:05:53: Es werden Marketing-Budgets gekürzt.
00:05:54: Es wird einfach geschaut, was brauchen wir aktuell wirklich, wirklich, wirklich, um diesen
00:05:59: Laden hier am Laufen zu halten.
00:06:02: Und ich denke, das kann jeder da draußen bestätigen.
00:06:05: Auch ich als Privatperson mache mir natürlich Gedanken darüber, wie kann ich in der heutigen
00:06:10: Zeit mit steigender Inflationen kommen?
00:06:12: Wir gleich auch nochmal zu einfach schauen, dass ich ein bisschen was einspare.
00:06:16: Und ich mache mir auch Gedanken, brauche ich jetzt unbedingt dieses Produkt oder kann
00:06:20: ich lieber auf dieses Produkt zurückgreifen?
00:06:23: Warte ich lieber den nächsten Sales-Zyklus ab und mache dann zum Beispiel eine größere
00:06:28: Bestellung, habe mir dann aber ein bisschen Kosten gespart.
00:06:30: Oder tätige ich jetzt einen Kauf, aber in geringerer Menge.
00:06:34: Solche Sachen halt einfach.
00:06:36: Das sind ja ganz normale Kaufentscheidungen, die jeder von uns abweckt, auch in der heutigen
00:06:40: Zeit.
00:06:41: Und das ist einfach nochmal ganz, ganz wichtig zu betrachten, um das Kundenverständnis zu
00:06:47: entwickeln für diese aktuelle Lage.
00:06:50: Dann kommen wir zu dem zweiten Punkt, den ich ja gerade auch nochmal angerissen habe.
00:06:54: Allgemeine Inflation und sinkende Kaufkraft.
00:06:57: Mit einer steigenden Inflation sinkt die Kaufkraft.
00:07:00: Ist logisch.
00:07:01: Unternehmen und Konsumenten haben schlicht weniger Budget, dass sie in zusätzliche
00:07:05: Produkte oder Dienstleistungen investieren können.
00:07:08: Wenn das Geld an Wert verliert, dann haben wir eigentlich auch schon wieder nur zwei
00:07:13: Möglichkeiten, wie ich es ja gerade gesagt habe, Sparen oder Kosten erhöhen.
00:07:17: Wer zahlt denn am Ende die Kosten, die mehr entstehen?
00:07:21: Will ich das meinem Endverbraucher wirklich antun, da jetzt irgendwie 10%, 15% mehr rauszuschlagen
00:07:28: und woher nimmt er sich das Geld für dieses Mehrbudget?
00:07:31: Und das ist ja so eine Endlos-Kette, die da erfolgt, so eine Kettenreaktion.
00:07:35: Und das muss man auch einfach betrachten, dass es natürlich Jahre dauert, bis sich
00:07:40: das wieder einpendelt, bis gehält hat, sich auch wieder einpendeln, so dass die Inflation
00:07:46: wieder ein bisschen geringer wird, dass wir gleich auf sind.
00:07:49: Aber jetzt zum aktuellen Zeitpunkt ist es einfach so, dass Geld verliert an Wert.
00:07:53: Und genau deswegen wird dann auch in Konsequenz gesagt, da überlegen wir uns das mal lieber
00:07:59: nochmal, vielleicht wird das große Bauprojekt nochmal zwei Jahre nach hinten verschoben,
00:08:04: weil eigentlich, Neubau wäre nice to have, aber ganz ehrlich, dann stellen wir lieber
00:08:09: ein bisschen weniger Mitarbeiter ein und bedienen unseren Kundenstamm und schauen einfach,
00:08:14: dass der Laden läuft, bevor wir da Millionen investieren jetzt erstmal und sich das dann
00:08:20: vielleicht erst 3, 5 bis 10 Jahre später bezahlt macht.
00:08:24: Auch ganz wichtig, einfach im Hinterkopf zu behalten.
00:08:27: Und der dritte wesentliche Grund, der mit, also ein Auslöser ist für die sinkenden Investitionsbereitschaft
00:08:36: und Entscheidungsfreudigkeit, sind allgemeine Lieferkettenprobleme und wirtschaftliche Unsicherheiten.
00:08:42: Niemand kann in die Glaskugel schauen und sagen, was ist denn eigentlich nächstes Jahr
00:08:45: und es passieren drum herum so viele auch teilweise sehr dramatische Sachen, wenn wir
00:08:50: uns nur mal anschauen, was zum Beispiel in Valencia jetzt gerade mit den Überschwemmungen
00:08:54: passiert ist, mit den Kriegen, die ausgebrochen sind, ob jetzt Ukraine, Russland oder Israel.
00:09:01: Das sind einfach nur schreckliche Welterreignisse, die sich natürlich eins zu eins auf unsere
00:09:07: Wirtschaft widerspiegeln und auch Unsicherheiten auslösen, weil man einfach nicht weiß, okay,
00:09:11: wie lange geht denn zum Beispiel so ein Krieg?
00:09:14: Du kannst zum Beispiel solche Sachen wie Umweltkatastrophen natürlich niemals vorausplanen.
00:09:20: Auch das schlägt natürlich auf die Wirtschaft nieder.
00:09:23: So entstehen halt ganz automatisch Lieferengpässe und Wartezeiten und den Kunden stinkt es
00:09:29: ja selber, dass sie teilweise gar nicht richtig planen können, weil sie von so vielen verschiedenen
00:09:34: Faktoren, die nicht kalkulierbar sind, abhängig sind.
00:09:38: Mir ist das einfach nochmal sehr wichtig gewesen, diese Gründe einmal zu erörtern, weil ich
00:09:45: dadurch die Kundenperspektive besser verstehe.
00:09:48: Klar, ich sitze hier als Vertrieblerin und will meine Umsatzziele erreichen, aber auf
00:09:52: der anderen Seite sucht sich der Kunde ja auch nicht diese Situation aus, in der teilweise
00:09:59: wirklich alle Hände gebunden sind, weil man erstmal abwarten muss, wie sich das alles
00:10:03: in den nächsten Monaten entwickelt.
00:10:05: Also ich hatte schon genug Gespräche, wo ich mich super mit dem Kunden verstanden habe,
00:10:09: wo das Produkt 1a, wie Arsch auf einmal, gepasst hat.
00:10:13: Aber trotzdem keine Kaufentscheidung getroffen werden konnte zum aktuellen Zeitpunkt.
00:10:18: Der Kunde mir das auch gesagt hat und meinte, ja, Frau Schäfer, alles super toll, ich finde
00:10:22: sie super nett.
00:10:24: Ich würde das super gerne jetzt unterschreiben, aber ich muss Ihnen sagen, ich bin jetzt
00:10:29: alleine in der Marketingabteilung, mir wurden zwei Kolleginnen gekündigt und ich muss jetzt
00:10:34: einfach schauen, dass der Laden läuft.
00:10:36: Ich kann nicht noch eine Sache anfangen, ich kann nicht noch eine Kampagne starten und
00:10:40: ich kann nicht noch zusätzliche Kosten verursachen, weil ich erstmal alle Feuer löschen muss.
00:10:46: Und wenn du das einfach verstehst, natürlich ist es frustrierend, aber wenn du dem Kunden
00:10:50: mit einem Grundverständnis entgegen kommst, was meinst du, wie hoch die Wahrscheinlichkeit
00:10:53: ist, dass der Kunde an dich denken wird, wenn es wieder besser läuft, wenn die Feuer gelöscht
00:10:58: sind, wenn sich das alles wieder gerade gebogen hat, ja?
00:11:01: Nach jeder Tiefphase kommt eine Hochphase und das ist jetzt gerade ganz, ganz wichtig auf
00:11:07: das Beziehungskonto auch einzuarbeiten.
00:11:09: Aber da kommen wir gleich nochmal zu, was es für konkrete Lösungsansätze gibt.
00:11:13: Und bevor wir jetzt auf die konkreten Lösungsansätze für Vertriebler gehen, wie du mit so unsicheren
00:11:19: Zeiten am besten umgehen kannst, ist es mir noch mal wichtig, über die allgemeinen Auswirkungen
00:11:24: auf den Vertrieb zu sprechen, weil es mir persönlich immer dabei geholfen hat, einfach mal so
00:11:28: ein bisschen links und rechts zu schauen, hey, wie geht es denn aktuell, wie geht es denn
00:11:33: anderen aktuell, ja, im Vertrieb machen die ihre Umsätze?
00:11:37: Wenn nein, hat das vielleicht dieselben Gründe, ja?
00:11:40: Also es hat einfach nochmal so ein Gemeinschaftsgefühl, finde ich.
00:11:44: Und es gibt drei wesentliche Auswirkungen, die eigentlich den Vertrieb in nahezu allen
00:11:50: Branchen betrifft und zwar durch diese Unsicherheiten, durch diese geringere Investitionsbereitschaft,
00:11:57: durch die Inflation, bla, bla, bla, ja?
00:11:59: Hast du natürlich grundsätzlich längere Entscheidungsprozesse, mit denen wir als Vertriebler
00:12:04: leben müssen?
00:12:05: Es ist einfach so, es wird mehr darüber diskutiert, vor allem wenn es um ein größeres Sümmchen
00:12:11: geht als jetzt, keine Ahnung, 100 Euro, ja?
00:12:14: Dann wird es natürlich in größerer Runde oder durch mehrere Prozesse hinweg diskutiert,
00:12:19: es werden Angebote verglichen, es wird ganz genau darauf geschaut, was brauchen wir jetzt
00:12:24: gerade wirklich und wer hat das beste Preisleistungsverhältnis für uns?
00:12:28: Und deswegen sind Entscheidungsprozesse einfach, so kann ich aus Erfahrung sprechen und auch
00:12:33: von anderen, ein bisschen länger, ja?
00:12:36: Es ist natürlich nochmal abhängig von Branche zu Branche, aber ich kann außer Medienbranche
00:12:41: sagen, vor vier Jahren sah das Ganze noch ein bisschen anders aus, da saß du am Tisch,
00:12:47: hast kurz über die Sachen gesprochen und wenn der Kunde es gut fand, hat er direkt
00:12:50: unterschrieben und da haben wir auch von 10, 20, 30, 40.000 Euro teilweise gesprochen,
00:12:56: die dann einfach mal kurz zugesichert worden sind.
00:13:00: Und heute ist es so, dass die meisten Kunden schon, und da sprechen wir auch über teilweise
00:13:08: größere Konzerne mit 1.000, 2.000, 3.000 Mitarbeitern, dass die teilweise schon eine
00:13:13: Budgetfreigabe brauchen bei 5.000 Euro, dass das dann in irgendeine Zentrale geht, die
00:13:18: keine Ahnung in Bonn oder Köln oder so sitzt und das dann tatsächlich von irgendeinem Leiter
00:13:23: freigegeben werden muss.
00:13:25: Ja, das ist meine Erfahrung aktuell.
00:13:27: Also die Entscheidungsprozesse sind einfach ein bisschen komplexer und länger in der
00:13:31: aktuellen Zeit.
00:13:33: Dann hast du natürlich die zunehmende Verhandlung um Preise und Leistungen, weil die Kunden
00:13:38: einfach preissensibler geworden sind oder vielleicht schon immer waren und jetzt einfach
00:13:43: nur ein bisschen das Meer zur Sprache kommt und sie verhandeln natürlich auch intensiver.
00:13:49: Sie erwarten oft Rabatte oder Preisnachlässe und hinterfragen Angebote genauer.
00:13:54: Hier ist es super wichtig.
00:13:56: Hier gebe ich dir auch noch mal einen Folgentipp mit, dass du nicht einfach nur sagst, okay,
00:13:59: du bietest zum Beispiel erstmal Angebot 1 an, dann sagt der Kunde ist zu teuer, dann
00:14:03: sagst du ja, ich kann dir 20 Prozent Rabatt machen.
00:14:05: Das ist um ehrlich zu sein, ein bisschen, wie nennt man das, Bazaar Vibe, so verhandeln
00:14:11: wir nicht.
00:14:12: Also wenn der Kunde zum Beispiel ein günstigeres Angebot haben möchte, dann gibt es da verschiedene
00:14:18: Verhandlungsstrategien.
00:14:20: Die Beste ist eigentlich, dass du sagst, okay, wenn du günstiger werden möchtest, dann
00:14:23: müssen wir Leistungen rausnehmen.
00:14:24: Weil das steht dann immer im Verhältnis so.
00:14:26: Dann nehmen wir den Baustein und den Baustein raus und dann kannst du dir 20 Prozent zum
00:14:30: Beispiel sparen, weil die Kunden realisieren müssen, dass dein Angebot natürlich mit einem
00:14:34: gewissen Wert versehen ist.
00:14:36: Und nur weil der Kunde jetzt zum Beispiel nachfragt nach nem Preisnachlass, kannst du nicht einfach
00:14:39: sagen, ja weißt du was, nur weil du es bist, heute 20 Prozent günstiger.
00:14:43: Aber nur wenn du jetzt unterschreibst.
00:14:45: Da gebe ich dir mal ne Folge mit und zwar solltest du, wenn du was zum Thema Preisverhandlungen
00:14:52: lernen möchtest, unbedingt die 31. Folge anhören.
00:14:55: Preisverhandlungen wie ein Profi, fünf unschlagbare Tipps für mehr Verkaufserfolge.
00:15:00: Und da gehe ich auch nochmal drauf ein.
00:15:02: Also wenn ein Kunde mit dir verhandeln möchte, dann wende unbedingt diese Tipps an, wie gesagt.
00:15:06: Weil sonst kommst du ganz schnell in diese Basarschublade und das willst du ja nicht,
00:15:11: weil du hast ja ein tolles Angebot mit viel Mehrwert und niemand möchte sich unter Wert
00:15:15: positionieren und auch verkaufen.
00:15:17: Okay, aber mehr will ich zu diesem Thema auch nicht sagen, wie gesagt, zunehmende Verhandlungen,
00:15:22: Preise und Leistungen habe ich, die war schon immer da, aber ist einfach sehr, sehr stark
00:15:27: geworden in dem letzten Jahr.
00:15:29: Und auch was mir aufgefallen ist, ist der Wunsch nach Flexibilität.
00:15:34: Also Kunden fragen immer mehr nach flexibleren Vertrags- und Zahlungsbedingungen und viele
00:15:39: Kunden sind tatsächlich immer weniger bereit bzw. sind eher bereit, Verträge nur dann abzuschließen.
00:15:47: Wenn sie nicht langfristig gebunden sind oder wenn sie Optionen haben, den Vertrag kurzfristig
00:15:53: zu ändern, also dieses Flexibel und ungebunden, das ist in der heutigen Zeit einfach sehr,
00:15:59: sehr stark nachgefragt.
00:16:01: So, das sind die Auswirkungen und davor haben wir uns die Gründe angeschaut.
00:16:05: Und jetzt kommen wir mal zu den Lösungsansätzen für Vertriebler in genau solchen unsicheren
00:16:11: Zeiten, weil es gibt nämlich unglaublich viele Sachen, die du machen oder umsetzen kannst,
00:16:16: um trotz dieser, ich sag mal, Krisenzeiten immer noch erfolgreich zu sein.
00:16:22: Und da habe ich dir ein paar Lösungsansätze formuliert.
00:16:26: Also, erster Lösungsansatz wäre zum Beispiel, dass du deine Angebotsgestaltung flexibler
00:16:31: gestaltest.
00:16:32: Und ich weiß, bevor jetzt hier laut geschrien wird, oh mein Gott, ich bin nur Vertriebler
00:16:36: und nicht der Geschäftsführer und mir wird das vorgelegt.
00:16:38: Also, ich muss nach bestimmten Vorgaben arbeiten.
00:16:42: Es ist trotzdem so, dass natürlich auch die meisten Geschäftsführer oder leitenden Positionen
00:16:47: sehr wohl daran interessiert sind, was das Feedback von den Kunden ist.
00:16:53: Also, wer darauf nicht achtet, ist meiner Meinung nach kein guter Geschäftsführer
00:16:59: oder keine leitende Position, weil am Ende des Tages kommt es doch immer auf das Kundenfeedback
00:17:03: an und was man verbessern und anpassen kann.
00:17:05: Und wenn die Kunden dir das Feedback geben, du schau mal, ist echt ganz cool, aber die
00:17:11: Vertragslaufzeiten passen nicht.
00:17:13: Oder wir hätten gerne einen Testangebot oder wir hätten gerne eine geringe
00:17:41: eine längere Summe, die wir erstmal auf den Tisch legen, ja, dann ist das ein super wertvolles Feedback,
00:17:21: was du als Vertriebler unbedingt an deine leitende Position geben solltest.
00:17:24: Und das wäre Einlösungsansatz, dass man zum Beispiel mit so flexibleren Angebotsgestaltungen
00:17:30: zum Beispiel Vertragslaufzeiten verkürzen kann oder allgemein Testangebote erstellt.
00:17:35: Weil Testangebote dem Kunden nämlich immer die Möglichkeit geben, sich von der Qualität
00:17:39: deines Produktes oder deiner Dienstleistung zu überzeugen, ohne ein großes Risiko einzugehen,
00:17:44: sprich, sich langfristig zu binden und vielleicht dann eine längerfristige Investition gebunden zu sein.
00:17:51: Ein weiterer Lösungsansatz wäre zum Beispiel, dass du eine Garantie- und Risikominimierung aussprichst,
00:17:58: weil gerade in unsicheren Zeiten Garantien eine sehr beruhigende Zusicherung sind.
00:18:03: Und hier kannst du dir zum Beispiel auch überlegen, welche Aspekte deines Angebots du garantieren kannst,
00:18:09: ob es jetzt Qualität ist, Lieferung oder sogar einfach nur Kundenzufriedenheit.
00:18:14: Und dadurch, wir garantieren Kundenzufriedenheit, ansonsten gibt es Geld zurück.
00:18:18: Das ist jetzt natürlich eine echt krasse Garantie, eine sehr wertige Garantie, die man ausspricht.
00:18:23: Aber all diese Sachen schaffen einfach Vertrauen.
00:18:27: Und gerade in solchen Zeiten zum Beispiel, in denen Lieferengpässe wirklich alltäglich sind.
00:18:35: Und du jetzt zum Beispiel als Lieferant, wenn du jetzt Lebensmittel lieferst oder irgendwie Ersatzteile,
00:18:40: was auch immer Zulieferteile und dann eben quasi zusichern kannst,
00:18:45: wir garantieren Lieferung innerhalb der ersten 30 Tage.
00:18:50: Ansonsten gibt es Entschädigungpunkt.
00:18:53: Es ist ein unglaublich krasses Verkaufsargument, was du dir in der heutigen Zeit definitiv mal anschauen solltest,
00:18:59: sofern es zu deiner Branche und zu deinem Produkt passt.
00:19:03: Und dann solltest du auch längere Entscheidungszeiträume ermöglichen.
00:19:08: Und ich glaube, das kann in nahezu jeder Branche das umsetzbar.
00:19:14: Gestehe deinen Kunden von Anfang an eine längere Entscheidungsfrist zu
00:19:18: und halte die Kommunikation in dieser Zeit aktiv.
00:19:21: Da kommen wir wieder zu einem Punkt, vernünftig nachfassen, dranbleiben, im Austausch mit dem Kunden sein.
00:19:26: Diese Strategie signalisiert nämlich, dass du den Entscheidungsprozess respektierst
00:19:30: und dass der Kunde sich nicht unter Druck gesetzt fühlt.
00:19:33: Und hier sind wir wieder bei meinem ganz beliebten Satz, den du sicherlich schon mal gehört hast,
00:19:38: wenn du hier länger rein hörst.
00:19:40: Was will ein Mensch am Ende des Tages?
00:19:42: Gehört, gesehen, verstanden werden.
00:19:44: Und wenn du von vornherein mit einem großen Verständnis reingehst
00:19:47: und einfach mal die Situation ansprichst und sagst,
00:19:50: "Herr Müller, mir ist das schon bewusst."
00:19:52: Ich meine, das ist ja jetzt nicht das erste Gespräch, was ich führe.
00:19:55: In der heutigen Zeit ist es einfach so,
00:19:57: es wird länger über eine Sache verhandelt.
00:20:00: Sie müssen sich mit Kollegen, Kolleginnen abstimmen.
00:20:03: Sie müssen erst mal Budgets erkämpfen schon teilweise.
00:20:06: Ich weiß, dass es sicherlich für Sie auch immer wieder ein interner Kampf.
00:20:09: Und aufgrund dieses Verständnisses möchte ich Ihnen gerne die Fristfreiräume.
00:20:14: Also unsere Angebote sind eigentlich immer normalerweise auf 40 Tage kalkuliert.
00:20:18: Ich möchte gerne den Entscheidungszeitraum für Sie verlängern.
00:20:22: Sie haben 80 Tage Zeit.
00:20:23: Wir sichern Ihnen diese Kondition zu.
00:20:25: Sie bekommen das exakt selbe Angebot.
00:20:28: Und wenn Ihnen das hilft, dann verlängere ich gerne den Entscheidungszeitraum.
00:20:33: Wie klingt das denn für Sie?
00:20:34: So.
00:20:35: Und dann siehst du schon in neun von zehn Fällen,
00:20:37: dass die Kunden total offen und ehrlich darüber sprechen,
00:20:40: auch wie schwierig es in der heutigen Situation eigentlich ist,
00:20:43: überhaupt etwas durchzuboxen intern.
00:20:45: Und schon hast du eine ganz andere Vertrauensebene,
00:20:48: nur weil du einen längeren Entscheidungszeitraum freigeräumt hast.
00:20:52: Es geht natürlich nicht in jeder Branche.
00:20:54: Ich meine, wenn du zum Beispiel in der Gastrobranche unterwegs bist,
00:20:57: dann musst du oder Veranstaltungsservice oder so, klar,
00:21:01: dann musst du irgendwie eine Frist setzen,
00:21:03: aber dann fang halt einfach früher mit der Akquise an.
00:21:05: Also es gibt für alles Lösungen.
00:21:06: Es gibt auch für alles immer Ausreden.
00:21:08: Aber ich bin einfach ein großer Fan von,
00:21:10: wie schaffe ich es meinen Kunden am Ende glücklich zu machen
00:21:13: und ihm oder ihr richtig gute und passende Lösungen zu bieten.
00:21:18: Ein weiterer wichtiger Lösungsansatz in der heutigen Zeit wäre,
00:21:21: dass du grundsätzlich kostentransparenter bist
00:21:25: und deinen Nutzen nochmal mehr und deutlich vermittelt.
00:21:29: Also in der heutigen Zeit achte ich extrem darauf,
00:21:32: den Nutzen meines Angebots transparent und klar zu erklären.
00:21:36: Und wenn es geht, dass ich sogar Kosten darlege,
00:21:40: was fällt genau an?
00:21:42: Gibt es vielleicht Einrichtungsgebühren?
00:21:44: Wenn ja, warum werden die erhoben?
00:21:46: Was wird da genau gemacht?
00:21:48: Also das sind wirklich so kleinschrittige Rechnungen,
00:21:50: die ich dem Kunden wirklich signalisiere.
00:21:52: Hey, schau mal, das ist die Gesamtsumme
00:21:56: und die wird auch gerechtfertigt.
00:21:58: Das ist jetzt nicht irgendwie, weil wir da das Maximals da an
00:22:01: Gewinn rausholen wollen,
00:22:03: sondern diese Kosten entstehen einfach in dem kompletten Prozess.
00:22:06: Und dann wird der Kunde auch ganz genau sehen.
00:22:08: Also das ist einfach so eine normale Reaktion, die dann kommt,
00:22:11: sofern der Kunde überhaupt natürlich danach fragt.
00:22:13: Also ich würde jetzt nicht so eine krasse,
00:22:16: kleinschrittige Rechnung machen,
00:22:18: weil ich dann irgendwie merke, der Kunde,
00:22:20: der hat das Budget schon abgewunken,
00:22:22: dann brauche ich das jetzt nicht machen.
00:22:24: Aber bei Kunden, die zum Beispiel anfangs zu verhandeln,
00:22:26: die extrem preissensibel sind,
00:22:28: ist das einfach immer eine gute Maßnahme,
00:22:30: um mal aufzuführen,
00:22:32: wie sich dein Angebot überhaupt zusammensetzt.
00:22:34: Und da ist dann meistens immer die Reaktion,
00:22:37: dass der Kunde dann realisiert oder mal nachfragt,
00:22:40: auch okay, brauchen wir diese Kosten,
00:22:42: können wir nicht das rausnehmen
00:22:44: und wenn ich ihnen das anliefere,
00:22:46: dann kann ich hier und da sparen.
00:22:48: Da sind wir wieder bei diesen Preisverhandlungsgedanken.
00:22:50: Wir sind nicht auf dem Basar,
00:22:52: sondern dein Angebot ist begründbar.
00:22:54: Und das ist vor allem wichtig,
00:22:56: wenn du Produkte vertreibst,
00:22:58: die mit einem höheren Invest verbunden sind.
00:23:00: Keine Ahnung, zum Beispiel CRM-Systeme
00:23:02: oder so, die von Grund auf
00:23:04: umgestellt werden müssen,
00:23:06: wo du erstmal den richtigen IT-Ler einbindest,
00:23:08: der zwei Monate nur schaut,
00:23:10: dass deine Systeme funktionieren.
00:23:12: Das sind einfach bestimmte Kosten, die verursacht werden.
00:23:14: Oder wenn du zum Beispiel Marketing-Dienstleistungen verkaufst,
00:23:16: keine Ahnung, SEO-Kampagnen,
00:23:18: National, wo wir mal schnell über Budgets sprechen,
00:23:22: die 50.000 bis 100.000 plus gehen.
00:23:26: Gerade dann ist es unglaublich wichtig,
00:23:28: dass du deine Kosten transparent darlegst,
00:23:31: weil so schaffst du auch, ob bewusst oder unterbewusst,
00:23:34: immer eine Vertrauensebene
00:23:36: und kommst auch professionell rüber.
00:23:38: Und nicht nur, das kostet halt so viel,
00:23:40: 5.000 Euro monatlich,
00:23:42: weil naja, sie sind ja im Qualitätssegment,
00:23:45: sondern du rechtfertigst,
00:23:47: kannst so weit gehen,
00:23:48: dass du zum Beispiel auch den Stundensatz ausrechnest
00:23:50: und ganz genau darlegst,
00:23:52: was wird in diesen Stunden alles gemacht.
00:23:54: Das positioniert dich
00:23:56: als vertrauenswürdigen Experten,
00:23:58: weil du auch weißt,
00:24:00: weil du dein ganzes Angebot runterbrechen kannst
00:24:03: und deine Leistung auch begründen kannst.
00:24:05: Wie gesagt, würde ich nicht bei jedem Kunden machen,
00:24:08: aber auch nochmal ein Lösungsansatz,
00:24:10: einfach auch nochmal so eine Transparenz
00:24:12: und eine Vertrauensebene zu schaffen.
00:24:14: Und das ist sowieso ein Punkt,
00:24:16: den du auch unabhängig von Krisen machen solltest,
00:24:18: aber gerade dann,
00:24:20: gerade dann, wenn es mal nicht so gut läuft,
00:24:23: wenn mal kein starker Umsatz gemacht wird,
00:24:26: wenn ein Kunde mal nicht bei dir bucht,
00:24:28: gerade dann ist es unglaublich wichtig,
00:24:30: in diesen Punkt zu investieren
00:24:32: und das ist der persönliche Beziehungsaufbau.
00:24:34: Also durch dick und dünn.
00:24:36: Du gehst durch dick und dünn mit deinem Schatzi,
00:24:38: mit deinen besten Freunden, mit deiner Familie.
00:24:40: Warum nicht auch mit deinen Kunden?
00:24:42: Ich kapier es nicht.
00:24:44: Das sind doch diejenigen, die deine finanzielle Stabilität,
00:24:46: wie nennt man das,
00:24:48: die dich finanziell stabil machen.
00:24:50: Also wenn du nicht mit deinen Kunden gut kannst,
00:24:52: wie willst du dann Geld verdienen?
00:24:54: Also das kapier ich einfach nicht.
00:24:56: Das ist so ein essentieller Bereich einfach.
00:24:58: Und deswegen,
00:25:00: den Kopf nicht in den Sand stecken,
00:25:02: sondern wirklich rein investieren.
00:25:04: Vor allem, wenn Kunden schon jahrelang
00:25:06: mit dir zusammenarbeiten.
00:25:08: Und vielleicht mal dieses Jahr keinen Umsatz
00:25:10: bei dir gelassen haben.
00:25:12: Gerade dann rufst du an, zum Geburtstag,
00:25:14: zu Weihnachten, zu Ostern.
00:25:16: Wünschte schönes neues Jahr, kommst persönlich vorbei,
00:25:18: bringst nen Adventskalender vorbei.
00:25:20: Ja, also natürlich nicht so
00:25:22: hochfrequentiert, aber du weißt schon, was ich meine.
00:25:24: Gerade dann ist es unglaublich wichtig,
00:25:26: nachzufragen
00:25:28: und sich zu zeigen beim Kunden
00:25:30: und einfach mal zu fragen,
00:25:32: wie geht's dir, wie läuft es bei dir,
00:25:34: was macht das Unternehmen,
00:25:36: wie entwickelt sich das alles bei euch?
00:25:38: Ich bin da, ich bin wirklich daran interessiert
00:25:40: und ich möchte einfach up to date bleiben,
00:25:42: wie es bei eurem Unternehmen aussieht
00:25:44: und nicht bei jeder Gelegenheit
00:25:46: denn sorry, dass ich sagen muss,
00:25:48: scheiß Pitch liefern.
00:25:50: Das merken deine Kunden, dass du dranbleibst,
00:25:52: also wenn du dranbleibst,
00:25:54: nur aus irgendwie eigennützigen Zwecken.
00:25:56: Ich schau wirklich immer,
00:25:58: dass ich mir Erinnerungen setze,
00:26:00: dass ich, wenn ich schon,
00:26:02: ich sag mal,
00:26:04: eine engere Kundenbeziehung habe,
00:26:06: dass ich mich melde,
00:26:08: dass ich zum Geburtstag gratuliere,
00:26:10: dass ich schöne Weihnachten wünsche,
00:26:12: dass ich mich zum Jahresanfang melde
00:26:14: und einfach mal frage, wie war denn Weihnachten,
00:26:16: sind alle gesund, bla bla bla, ja?
00:26:18: Das ist so unglaublich wichtig.
00:26:20: Und jetzt komme ich wieder zu,
00:26:22: das habe ich schon vorher gesagt,
00:26:24: was meinst du denn, wer an dich denken wird,
00:26:26: wenn es mal wieder besser läuft,
00:26:28: irgend ein neuer Vertrieb, der ins Haus schnallt,
00:26:30: weil er gesehen hat, dass es dem Unternehmen wieder gut geht,
00:26:32: oder denkt der Kunde dann eher an dich,
00:26:34: an den oder diejenigen,
00:26:36: die da war, die nachgefragt hat,
00:26:38: die sich gezeigt hat, die im Kontakt geblieben ist.
00:26:40: Das ist doch klar,
00:26:42: Menschen wollen, gehört, gesehen, verstanden werden.
00:26:44: Und es ist einfach, also hier habe ich nochmal
00:26:46: ein bisschen mehr ausgeholt,
00:26:48: weil ich das einfach nicht capiere,
00:26:50: wie man seine Kunden fallen lassen kann,
00:26:52: weil sie gerade keinen Umsatz liefern.
00:26:54: Das ist Quatsch.
00:26:56: Also je besser du dranbleibst,
00:26:58: desto mehr du dich für deinen Gegenüber aufrichtig interessierst,
00:27:00: desto mehr wirst du zurückbekommen,
00:27:02: weil wir uns den Menschen öffnen
00:27:04: und nahefühlen,
00:27:06: die sich auch für uns interessieren.
00:27:08: Das ist ein ganz normaler,
00:27:10: menschlicher, sozialer Prozess,
00:27:12: der da abläuft.
00:27:14: Das war mir einfach an dieser Stelle nochmal so wichtig,
00:27:16: diesen Punkt einfach,
00:27:18: also diesen Lösungsansatz, wer das nicht macht,
00:27:20: sorry, der hat am Ende
00:27:22: eigentlich schon gar keinen Kunden mehr verdient.
00:27:24: Also investiere
00:27:26: in deine persönliche Beziehung.
00:27:28: Kundenorientierung und Vertrauen
00:27:30: spielen gerade in diesen Zeiten
00:27:32: eine unglaublich große Rolle.
00:27:34: Ja.
00:27:36: Gut, das wären einmal die Lösungsansätze gewesen.
00:27:38: Um das Ganze mal greifbar zu machen,
00:27:40: habe ich noch zwei Beispiele formuliert.
00:27:42: Das eine Beispiel stammt persönlich von mir.
00:27:44: Und zwar arbeite ich ja
00:27:46: für einen Medienkonzern
00:27:48: und ich verkaufe unter anderem
00:27:50: Werbeanzeigen auf diversen Plattformen.
00:27:52: Ich verkaufe digitale Außenwerbung.
00:27:54: Ich verkaufe addressable TV.
00:27:56: Aber unter anderem auch Anzeigen
00:27:58: in Tageszeitungen.
00:28:00: Und das Unternehmen hat sich
00:28:02: Jahresentsportangebote überlegt,
00:28:04: die unter anderem
00:28:06: unglaublich starke Rabatte
00:28:08: auf anzeigenenden Tageszeitungen
00:28:10: beinhalten. Und wir sprechen hier wirklich von
00:28:12: Rabatten von über 80 Prozent.
00:28:14: Also normalerweise liegen so
00:28:16: ich sag mal ein Einzelseiten in
00:28:18: Tageszeitungen in fünfstelligen Budgets.
00:28:20: Und hier ist es einfach so, dass das Unternehmen
00:28:22: gesagt hat, ja, selbst wenn wir jetzt nicht
00:28:24: das dickste Geld damit verdienen,
00:28:26: uns ist es einfach wichtig, dass die Kunden
00:28:28: jetzt nochmal zum Jahresentsport sichtbar werden,
00:28:30: dass sie attraktive
00:28:32: Konditionen bekommen und dass wir vielleicht
00:28:34: nochmal das Jahr so als gemeinsame
00:28:36: Zusammenarbeit abschließen können.
00:28:38: So. Und was ist das Ergebnis?
00:28:40: Ich verkaufe diese Einzelseiten
00:28:42: teilweise wirklich wie warme Semmel.
00:28:44: Weil die Kunden haben den Wert
00:28:46: des Angebots klar im Blick
00:28:48: und die Kondition ist einfach unschlagbar.
00:28:50: Und das nimmt man dann einfach mal mit,
00:28:52: weil da wurde ja schon öfters mal was
00:28:54: drin gemacht. Natürlich musste immer schauen,
00:28:56: wie man das anbietet, bla bla bla, aber trotzdem
00:28:58: der
00:29:00: Konzern verdient in diesem Moment Geld.
00:29:02: Und es ist immer noch besser, als kein Geld
00:29:04: zu verdienen, weil niemand zu den normalen
00:29:06: Konditionen zum Beispiel bucht. Also es ist
00:29:08: eigentlich eine Win-Win-Situation
00:29:10: für den Konzern, für mich
00:29:12: und für den Kunden, weil der
00:29:14: einen super Schnäppchenpreis
00:29:16: abgesahnt hat, sichtbar ist
00:29:18: wenn er in seiner Lieblingstageszeitung
00:29:20: gesehen wird, dadurch vielleicht
00:29:22: Neukunden gewinnt oder Mitarbeiter oder was
00:29:24: auch immer, da für eine Anzeige zum Beispiel
00:29:26: erscheint und eigentlich wie gesagt
00:29:28: noch nicht mal Win-Win, sondern Win-Win-Win-Situation.
00:29:30: Anderes Beispiel
00:29:32: auch aus meiner Branche.
00:29:34: Ich habe in dem Unternehmen auch die Möglichkeit
00:29:36: also entweder
00:29:38: Laufzeiten zu verkaufen, die natürlich
00:29:40: sich auf die einzelnen Konditionen günstiger
00:29:42: auswirken oder einmal Kampagnen.
00:29:44: Wo der Kunde zum Beispiel die Möglichkeit hat
00:29:46: eine Werbekampagne
00:29:48: für insgesamt 5000 Klicks
00:29:50: zu kaufen oder zu buchen
00:29:52: und sobald diese 5000 Klicks
00:29:54: aufgebraucht sind, endet die Kampagne
00:29:56: automatisch. Das Budget ist dadurch
00:29:58: überschaubarer. Klar, der Klickpreis
00:30:00: im einzelnen ist natürlich höher als bei
00:30:02: so einem Laufzeitmodell, bei einem
00:30:04: Commitment, was man dann über eine längere
00:30:06: Zeit abschließt, aber der Kunde hat
00:30:08: überschaubare Kosten, er hat nur einen
00:30:10: überschaubaren Zeitraum, er hat keine
00:30:12: Laufzeiten an die er sich bindet und am Ende
00:30:14: trotzdem Geld verdient. Also geiler geht's
00:30:16: doch nicht. Ein anderes Beispiel
00:30:18: wenn du zum Beispiel ein Softwareprodukt
00:30:20: oder sowas verkaufst, dann
00:30:22: könntest du dem Kunden eine kostenlose
00:30:24: Testphase anbieten, bevor er
00:30:26: deinen 12 oder 24 Monate
00:30:28: Vertrag unterschreibt. Du könntest
00:30:30: zum Beispiel innerhalb der Testphase
00:30:32: den maximalsten
00:30:34: Support leisten und eventuell sogar
00:30:36: eine Kostenaufstellung liefern zum
00:30:38: Ende des Testzeitraumes, die
00:30:40: darlegen, dass die Prozesse
00:30:42: innerhalb der Testphase um
00:30:44: XY% effizienter geworden sind
00:30:46: und sich deswegen
00:30:48: langfristig XY%
00:30:50: Kosten einsparen lassen.
00:30:52: Und solche Zahlen überzeugen
00:30:54: der Kunde hatte kein
00:30:56: Risiko wegen der Testphase.
00:30:58: Du warst für ihn da, du hast ihn unterstützt
00:31:00: beim Onboarding, das war jetzt nicht so
00:31:02: ja nur weil du kostenlos gekauft hast, kriegste
00:31:04: keinen Support, ganz im Gegenteil
00:31:06: du bist ein potentieller Kunde für uns
00:31:08: und wir behandeln nicht genau gleich wie diejenigen, die
00:31:10: schon, keine Ahnung, den 24
00:31:12: Monate Vertrag unterschrieben haben.
00:31:14: Nagert mich bitte nicht fest, ich verkaufe
00:31:16: keine Softwareprodukte, aber ich glaube jeder kann sich
00:31:18: das gut vorstellen, was ich damit meine.
00:31:20: Und dann lief hast du ihm auch noch
00:31:22: eine Kostenaufstellung. Und mit
00:31:24: diesen Zahlen, mit diesem
00:31:26: Erlebnis, was der Kunde hatte, also er hat ja die
00:31:28: Praxiserfahrung gemacht, er hat das
00:31:30: Tool mal gesehen, er hat die Zusammenarbeit
00:31:32: mit dir gespürt, ja in der Praxis
00:31:34: und er sieht jetzt auch die Kosten,
00:31:36: okay es kostet mich zwar dies und das
00:31:38: aber ich konnte schon mal so einen ersten
00:31:40: Geschmack bekommen nach 30 Tagen
00:31:42: wie sich meine Prozesse effizienter
00:31:44: darstellen lassen und das spart mir
00:31:46: innerhalb von 12 Monaten
00:31:48: das, also wäre ich theoretisch
00:31:50: Break-even nach 14 Monaten
00:31:52: oder so ja. Und das sind
00:31:54: einfach Zahlen, die unglaublich überzeugen.
00:31:56: Ja und wenn du die Möglichkeit hast
00:31:58: so was zu machen, dann mach das.
00:32:00: Testphasen, Laufzeiten
00:32:02: also lieber einmal Kampagnen
00:32:04: vielleicht verkaufen oder vielleicht Test-Abus
00:32:06: oder so.
00:32:08: Oder irgendwie
00:32:10: ein Angebotszeitraum
00:32:12: wo der Kunde einfach mal sagt, okay ich
00:32:14: habe zwar nicht viel Budget, aber diese
00:32:16: keine Ahnung, 3000 Euro hab ich noch und
00:32:18: das kann ich genau in so ein Angebot rein
00:32:20: investieren. Das alles sind Sachen
00:32:22: wo du eigentlich nur gewinnen kannst.
00:32:24: Du gewinnst, ja das Unternehmen
00:32:26: und auf der anderen Seite auch der Kunde.
00:32:28: So, okay dann würde ich mal so langsam
00:32:30: zum Schluss
00:32:32: kommen, weil wir heute echt wieder über
00:32:34: sehr viele Sachen gesprochen haben.
00:32:36: Und damit du dir so ein paar Goodies
00:32:38: mitnehmen kannst von heute, habe ich
00:32:40: hier mal so ein paar Sättchen noch zusammengefasst.
00:32:42: Also, brauchen wir uns
00:32:44: nicht verschränken vor. Wir sind einfach
00:32:46: in einer aktuellen wirtschaftlichen
00:32:48: Herausforderung, die uns einfach alle betrifft
00:32:50: ob im Endkundenbereich oder
00:32:52: im B2B Bereich. Und besonders
00:32:54: im Vertrieb spüren wir die Auswirkungen.
00:32:56: Doch mit der richtigen Strategie
00:32:58: können wir weiterhin erfolgreich sein
00:33:00: und da habe ich ein paar Lösungsansätze geboten
00:33:02: beziehungsweise aufgeführt.
00:33:04: Also entweder kannst du
00:33:06: du kannst entweder die
00:33:08: Angebotsgestaltung flexibler darstellen
00:33:10: du kannst Garantien
00:33:12: oder Risikominimierung aussprechen
00:33:14: du kannst allgemein längere
00:33:16: Entscheidungszeiträume ermöglichen
00:33:18: du kannst deine Kosten
00:33:20: transparenter darstellen
00:33:22: und das solltest du immer machen
00:33:24: aber genau dann, wenn es gerade nicht so läuft
00:33:26: du solltest deine persönliche Kundenbeziehung
00:33:28: stärken und da richtig rein investieren
00:33:30: weil das wird sich am Ende immer bezahlt
00:33:32: machen.
00:33:34: Gut, dann würde ich sagen
00:33:36: für die heutige Folge sind wir jetzt heute mal durch
00:33:38: wenn dir diese Folge gefallen hat
00:33:40: und du hilfreiche Tipps mitnehmen konntest
00:33:42: dann abonnier doch gerne den
00:33:44: Vertriebsverlieb Podcast
00:33:46: und wenn du mir was Gutes tun möchtest
00:33:48: dann hinterlasst doch auch gerne eine Bewertung
00:33:50: auf deiner bevorzugten Podcastplattform
00:33:52: das hilft nicht nur mir
00:33:54: sondern nützt vor allem Vertriebswissenssuchenden
00:33:56: dabei auf diesen Podcast
00:33:58: um aufmerksam zu werden
00:34:00: weil ich einfach im Ranking relevanter werde
00:34:02: in diesem Sinne, ich wünsche viel Spaß beim umsetzen
00:34:04: und wünsche eine grandiose umsatzstarke Woche
00:34:06: bis bald eure Helena
00:34:08: Ciao Ciao
00:34:10: [Musik]
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